Vor über 30 Jahren hatte ich ein Ziel – ich wollte lernen, wie Unternehmen funktionieren und wie man sie besser machen kann. Eigentlich weiß ich nicht mehr, was der Auslöser dafür war. Zumindest war es nicht der Klassiker: Sohn Justus der wohlhabenden Unternehmer-Eltern tritt ambitioniert aber auch etwas verhätschelt in die tiefen Fußstapfen des Vaters. Meine Eltern waren als technischer Stadtangestellter und freiberufliche Hebamme eher in der soliden bürgerlichen Mitte angesiedelt; mit bemerkenswert erfolgreichem Werdegang.
Ich kann mich jedoch daran erinnern, schon als Heranwachsender einen gezielten Blick auf die Verbesserung von (Unternehmens-) Prozessen gehabt zu haben. Und diese dann auch anzugehen und umzusetzen. Ich beobachtete meine Mutter, wie sie mühsam von Hand die Abrechnungen für die Krankenkassen erstellte, um Einkommen für die Heranwachsenden zu erzeugen. Verständlicherweise keine beliebte Tätigkeit, für jemand der tagtäglich das Wunder des Lebens erleben durfte.
Ich ergriff den kleinen Taschen-PC, den wir zum Herumdaddeln im Haus hatten und programmierte in Basic ein erstes kleines Abrechnungsprogramm für die Hebammenabrechnung. Meine Mutter – Angehörige der Nicht-PC-Generation – erkannte die Zeit-Vorteile bei der Nutzung des kleinen Programms und nutztes es fortan. Für mich war es eine Genugtuung zu erkennen, wie sich der Abrechnungsprozess beschleunigt hatte.
Diesen Blick habe ich die vergangenen 30 Jahre nicht verloren – nur eben auf zahlreiche andere Objekte gerichtet. Im Ferienjob der Käserei machte ich Vorschläge zur optimaleren Käselagerung – kam mäßig an bei der überwiegend älteren Stammbelegschaft aber umso mehr bei den Vorarbeitern. Als Zeitungsausträger eines unrühmlichen Blattes optimierte ich den Zusteller-Ablauf so lange, bis ich nur 2 Stunden für ein Doppelrunde im gesamten Stadtgebiet benötigte und meinen Austräger-Konkurrenten aus dem Markt gedrängt hatte.
Ein Studiengang nach dem Abitur schrie mich daher regelrecht an: BETRIEBSWIRTSCHAFTSLEHRE
Gesagt, studiert, getan. Nach 10 Semestern und einem Auslandsaufenthalt war ich durch und hatte das Glück, direkt bei einem mittelständischen Automobilzulieferer auf der grünen Betriebswirtschafts-Wiese starten zu dürfen. Schon am ersten Tag habe ich erfahren, dass betriebswirtschaftliche Theorie und unternehmerische Praxis zwei Paar Schuhe sind. Nach 30 Jahren habe ich in nahezu allen Bereichen der Betriebswirtschaft Erfahrungen sammeln und meine Spuren hinterlassen dürfen: Ein wertvoller Erfahrungsschatz.
Alle praktischen Erfahrungen werden auf dieser Plattform zu Bildschirm gebracht – und vielleicht auch zu Papier, wenn Sie die Print-Funktion nutzen. Jeder veröffentlichte Beitrag repräsentiert eine meiner betriebswirtschaftlichen Praxiserfahrungen in Unternehmen und enthält somit nicht nur Theorie und Grundlagen, sondern zusätzlich wertvollen Praxisbezug.
Betriebswirtschaft-Praxis.de ist der unverzichtbare Helfer im betriebswirtschaftlichen Umfeld jedes Unternehmens – ob kleiner Handwerksbetrieb, mittelständisches Familienunternehmen oder internationaler Großkonzern. Denn eines haben alle gemeinsam: den Bedarf, die Theorie ziel- und erfolgsorientiert in der Praxis anzuwenden.
